Die Alten hatten ein Gespür für das Besondere. Deshalb nannten sie den Obstbau "die Poesie der Landwirtschaft". Diese Poesie spürt man auch heute noch, wenn man zur Blütezeit durch die Obstwiesen geht. Man muss schon aus Holz geschnitzt sein, um von diesem weiß-rosa Blütenmeer nicht fasziniert zu sein, das sich über die weite Bucht des Etschtales ausbreitet.
Mit 18.400 Hektar ist Südtirol das größte geschlossene Apfel-Anbaugebiet in der EU. Es dehnt sich in ca. 100 km Tallänge von Salurn im Etschtal bis nach Mals im Vinschgau sowie im Eisacktal rund um Brixen aus. 8.000 Familienbetriebe widmen sich dem Apfelanbau. Die durchschnittliche Betriebsgröße liegt dabei bei 2,5 Hektar.
Die Beliebtheit des Apfels resultiert auch aus der großen geschmacklichen Vielfalt und seinen mannigfaltigen Verarbeitungsmöglichkeiten.
Abwechslungsreich ist der Apfel nicht nur im Aroma, sondern auch in der medizinischen Wirkung. Der Apfel besteht zu 80-85 Prozent aus Wasser, aber in diesem Wasser sind wichtige Mineralsubstanzen, Spurenelemente und Vitamine gelöst. Die weiteren 15-20 Prozent haben eine große Bedeutung für den Nährwert und für das Aroma der Frucht.
Tipp
Das
Südtiroler Obstbaumuseum in Lana beherbergt seit 1990 eine umfangreiche Dokumentation zur geschichtlichen Entwicklung und der aktuellen Situation des Obstbaus in unserem Land. Auf rund 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche bietet das "Apfelmuseum" eine lehrreiche wie unterhaltsame Begegnung mit interessanten Bereichen unserer Kultur.