Im Norden des Gemeindegebiets von Tisens in der Fraktion Naraun erhebt sich der weitum sichtbare Hügel von St. Hippolyt. Seine
gute Erreichbarkeit und sein freier Rundumblick machen ihn zu einem der Top Ausflugsziele zwischen Meran und Bozen.
Nach einer leichten Wanderung bietet sich dem Besucher ein
atemberaubendes Panorama, das von den Spitzen der Texelgruppe hoch über Meran bis weit hinunter nach Bozen und über das Tisner Mittelgebirge reicht. Deshalb wird St. Hippolyt in Naraun auch als „die Königsloge des Burggrafenamts“ bezeichnet.
Durch seine exponierte Lage wurde der Hügel von St. Hippolyt schon in der Jungsteinzeit also im 4. Jahrtausend vor Christus, von Menschen aufgesucht und zählt so zu einem der
ältesten Siedlungsplätze Südtirols. Zahlreiche archäologische Funde wie Pfeilspitzen, Messer und Gewandspangen zeugen von der Besiedelung auch während der Bronze- und Eisenzeit. Auf den durch Gletscher abgerundeten Porphyrfelsen finden sich zudem zahlreiche Vertiefungen, wie Stiegen und so genannte Schalensteine, die Aufschluss über Leben und Kulte der einstigen Bewohner geben.
Am Hügel von St. Hippolyt stand auch mit großer Wahrscheinlichkeit das
Langobardenkastell Tesana, das nach Paulus Diaconus im Jahr 590 von Franken eingenommen und zerstört wurde und von dem das nahe Tisens seinen Namen hat.
Mit dem Einzug des Christentums wurde am Gipfel des breiten Hügels eine Kirche errichtet, die
St. Hippolyt Kirche, die 1288 erstmals erwähnt wurde, aber wohl älter ist. Ihr heutiges Aussehen geht auf Umbauarbeiten in der Gotik und Barock zurück. Durch ihre exponierte Lage kam es bei Gewittern durch Blitzeinschläge zu einigen tödlichen Unfällen, weshalb das Kirchlein auch den Beinamen „Zum bösen Segen“ erhielt.
Seit 2020 gibt es auf dem Hügel wieder ein
Gasthaus, das Besucher mit Speis und Trank verwöhnt. Auch die
gemütlichen Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen an und machen den Hügel von St. Hippolyt in Naraun zu einem
lohnenden Ziel für die ganze Familie, aber auch für Sportler und Menschen, die das Besondere abseits des Lärms der Welt suchen und durch die besondere Atmosphäre des Ortes Kraft tanken möchten.