Die Die

Die "Hëllntol Tuifl": Brauchtum zwischen Gut und Böse

Furchteinflößende Gestalten – aber mit weichem Kern

Wer am 5. Dezember durch die Gassen von Partschins schlendert, der wirft schon immer wieder mal vorsichtshalber einen Blick nach hinten. Sind sie ja nicht gerade in der Nähe? Huch, war das etwa ein Glockenläuten, das immer lauter wird und sich nähert?
An diesem Tag kann es durchaus vorkommen, dass man in Partschins einer schaurigen Gestalt begegnet. Am heutigen Krampus-Tag ziehen die „Hëllntol Tuifl“ lärmend durch das Dorf, rasseln mit ihren Ketten und läuten mit Kuhglocken. Nach alter Tradition sind sie mit stinkenden Tierfellen verkleidet und tragen geschnitzte, furchteinflößende Masken mit eindrucksvollen Hörnern.


Harte Schale – weicher Kern
„Liebe Kinder, seid ihr auch alle brav gewesen? Ja? Dann habt ihr nichts zu befürchten…“. Ursprünglich sollten die Krampusse unartige Kinder ermahnen und ihnen das Fürchten lehren. Angst braucht man vor den „Tuifln“ jedoch keine haben (auch wenn einer eine noch so schaurige Maske trägt). Hinter dem dicken, zotteligen Fell und den gruseligen Gesichtern stecken ein paar nette Kerle. Sie leben und lieben die Tradition und stecken viel Herzblut (und Geld) in ihre Verkleidung. Da können sie am „Tuifl-Tog“ schon mal zeigen, was sie haben!
Anna Götsch | 05.12.2019
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