Kurpromenade
Auf der orografisch rechten Seite der Passer zwischen der Post- und der Theaterbrücke zieht sich die Kurpromende entlang. Ihre charakteristischen Merkmale sind die Blumenbeete, Palmen und kunstvoll geschnittenen Hecken, für alles zeichnen die Stadtgärtner Merans verantwortlich. In der Mitte der Kurpromenda thront das Kurhaus, eines der elegantesten Bauwerke der Alpenregion, erbaut im Jugendstil und Ort zahlreicher Veranstaltungen.

Die Entstehung der Kurpromenade geht auf eine Naturkatastrophe zurück. Nach der letzten großen Überschwemmung 1817 beschloss die Gemeindeverwaltung, einen neuen, sicheren Damm zu errichten. An dieser Stelle wurde einige Jahre später eine Promenade errichtet, die zum unverkennbaren Wahrzeichen der Stadt wurde, nicht zuletzt weil Sie am Kurhaus vorbeiführt. Die Promenade wurde bald zum Treffpunkt der Meraner Bürger und Gäste, die jedes Jahr in wachsender Zahl kamen.

Die Architektur des Kurhauses im Hintergrund, das Spiel der Palmen und die herrlichen Blumenbeete nehmen den Blick eines jeden Besuchers gefangen. Die Vegetation ist einzigartig: zwischen hunderten von Pflanzen ragt eine als Naturdenkmal geltende Rosskastanie empor, an die hundert Jahre alt und mit einem Durchmesser von 5 m. Besondere Bewunderung erzielen auch die Blumenkompositionen, die von den Stadtgärtnern kreiert werden.
Wer vor dem Kurhaus steht, kommt nicht umhin, dessen Fassade zu bewundern. In Gedanken kann man sich in die Zeit zurückversetzen lassen, in der die Kurpromenade Laufsteg für die europäische Eleganz war.
Ungefähr in der Mitte der Kurpromenade lädt eine kleine Terrasse die Spaziergänger dazu ein, den Fluss, die Pflanzen im Kiesbett und das Fließen des Wassers zu beobachten. Von diesem eleganten Aussichtspunkt kann man die Passer hautnah erleben, ihre Geschichte revuepassieren lassen, die auf einer Plakette ausführlich erzählt wird. Der Fluss, der in den vergangenen Jahrhunderten den Bewohnern von Meran Sorgen bereitete, ist heute ein Ort, dem man sich mit anderen Augen und Gefühlen.

Während der Adventszeit ist die traditionelle Meraner Weihnacht auf der Kurpromenade zu Gast. In eleganten Holzhäuschen werden Kostbarkeiten des Handwerks und Köstlichkeiten zum Kauf angeboten. Eine raffinierte Beleuchtung schafft eine ganz besondere Atmosphäre.
Die Kurpromenade ist ideal für einen Spaziergang in gemütlichem, gleichbleibendem Tempo, unterbrochen von einigen Pausen. Die Sitzbänke, dem Kurhaus oder der Passer zugewandt, erlauben es am Vormittag wie am Nachmittag, die Sonne zu genießen und bringen uns in den Genuss der bereits bekannten Vorteile für unser Wohlergehen: die Stärkung unserer Abwehrkräfte, die Kontrolle des Cholesterins und die Produktion des Vitamin D.

Die Kurpromenade kann einen besonderen Stellenwert für unser psychisches Wohlergehen haben. Spazierwege, in unserem Fall die Kurpromenade, stellen einerseits für jene Menschen eine Möglichkeit dar, die eher schwer zu neuen Kontakten finden, andererseits aber auch jenen Erleichterung bringen, die sich mit schweren Gedanken oder Sorgen quälen. Auch allen Beobachtern menschlichen Verhaltens bietet ein Spaziergang über die Kurpromenade reichlich Gelegenheit. Für jeden Menschen, ganz gleich welchen Naturells, bringt ein Aufenthalt auf der Kurpromenade dank der vielfältigen emotionalen Anreize eine nachhaltige innere Bereicherung.