Bewusst naturnah und nachhaltig. Ein Gespräch mit zwei Generationen über Achtsamkeit, Honigmassagen und Homöopathie in der Landwirtschaft.
Woher kommt sie, die Achtsamkeit und Liebe zur Natur?
Erika: Ausschlaggebend war ein Vitalkurs der Südtiroler Bäuerinnen, den ich 2009 besucht habe. Dort hat man uns beigebracht, wie richtige Ernährung geht und uns den Unterschied zwischen lebenden Lebensmitteln und toten, industriell hergestellten Nahrungsmitteln erklärt. Da hat’s bei mir Klick gemacht, und nach dem Kurs habe ich mir sofort eine Getreidemühle gekauft.
Elisabeth: Ich kann mich noch gut erinnern. Nach der Getreidemühle kam die Quetsche und dann die Massageliege für die Honigmassagen. (lacht)
Erika: Ja genau. Mit der Quetsche kannst du dir die Haferflocken ganz einfach selbst machen und dir dann dein eigenes Müsli herstellen. Mit Datteln, Sultaninen, frischen Äpfeln, von allem was der eigene Garten so hergibt oder du am liebsten magst. Und das mit der Honigmassage ist einfach faszinierend. Unsere Gäste lieben es – vor allem ist es unglaublich entschlackend und beruhigend.
Elisabeth: Und das Erstaunliche: Wenn du viele Giftstoffe im Körper hast, dann wird der Honig weiß.
Habt ihr die Leidenschaft für das Naturnahe und Nachhaltige gemeinsam entdeckt?
Erika: Nein, ich habe damit begonnen, aber mir war gleich klar: Das müssen meine „Madlen“ unbedingt lernen.
Elisabeth: Ja, und ich hatte damals gerade meine Kochlehre beendet und mir gedacht: Na gut, dann geh‘ ich halt mal so einen Kurs und schau‘ mir das an. Dabei ist es aber nicht geblieben. Das Ganze hat mir richtig Spaß gemacht. So viel, dass ich mich dann auch noch in der Winterschule in Ulten für den Lehrgang „Gesundheit & Natur“ angemeldet habe. Anschließend habe ich dann meine Ausbildung zum Kneipp- und Gesundheitstrainer abgeschlossen. Das Kneippen ist genau meins.
Erika: Stimmt, sie macht das jeden Tag.
Elisabeth: Es ist schon fast wie eine Sucht. Ich brauch keinen Alkohol und keine Zigaretten, aber meine tägliche Ration Kneipp! (lacht)
Wie sieht Achtsamkeit bei euch im Alltag aus?
Elisabeth: Im Obstbau arbeiten wir zum Beispiel viel mit Homöopathie. Wir stärken damit das Immunsystem der Pflanze, machen sie resistenter gegen Schädlinge und Krankheiten. Mit Globuli oder Holzkohle als natürlichem Dünger haben wir richtig gute Erfolge erzielt.
Erika: Und auch meine Peperoni im Garten sind seitdem läusefrei!
Elisabeth: Man macht sich halt so seine Gedanken. Früher zum Beispiel haben wir immer Kokosfett verwendet. Irgendwann aber fragst du dich: Muss das wirklich sein, dass man von so weit herholt was eigentlich auch direkt vor der Tür wächst? Die Bäume unserer Wälder liefern wertvollstes Öl und unser eigenes Bienenwachs ist die perfekte Basis für Salben und Cremen.
Erika: Klar hat nicht jeder die Möglichkeit, alles selbst herzustellen und anzubauen. Aber Achtsamkeit geht auch beim Einkaufen: Was kaufe ich mir? Was will ich meinem Körper zuführen? Was tut mir gut?
Elisabeth: Und auch, wenn’s nur im Blumentopf auf dem Balkon ist: Tut euch was Gutes und zieht euch ein paar frische Kräuter!
Tipp: Erweitere dein Kräuterwissen bei den
geführten Kräutergartenführungen mit Erika. Du lernst Wild- und Gartenkräuter kennen und wirst über die essbare Vielfalt unserer Wiesen staunen. Du erfährst dabei nicht nur, welche Pflanzen zu essen kannst, sondern auch welche (Heil-) Wirkung sie auf unseren Körper haben. In ihrem
Hofladen (nur auf Anfrage) gibt es Tees, Kräutersalze und vieles vieles mehr