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Transhumanz - immaterielles Kulturerbe der UNESCO

Einer der ältesten und spektakulärsten Schafübertriebe des gesamten Alpenraumes


Am 11. Dezember 2019 wurde in Bogota/Kolumbien die länderübergreifende Tradition der Wanderweidewirtschaft "Transhumanz" in die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die Transhumanz erhält sozusagen Welterbestatus. Das ist ein großer Erfolg für das Schnalstal, wo diese Tradition bis heute gepflegt und gelebt wird.

Der Kulturverein Schnals, zusammen mit Pro Vita Alpina, hat 2011 den Eintrag auf der österreichischen Liste des immateriellen Kulturerbes geschafft. Auch die Schaf-Interessentschaften Niedertal und Rofenberg sowie Pro Vita Alpina haben die Einreichung unterstützt, ebenso die Tourismusgenossenschaft Schnalstal.

Wir freuen uns, dass diese jahrhundertealte Tradition dadurch aufgewertet wird und Aufmerksamkeit erhält.
Transhumanz zwischen dem Ötztal und dem Schnalstal in Südtirol


Der Schafübertrieb im Schnalstal ist eine alte und noch immer lebendige Tradition. Der archaische Brauch des Schafübertriebs, auch als Transhumanz bezeichnet, ist Teil des immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Als einziger Schafübertrieb der Welt führt er gleichzeitig über einen Gletscher und eine Ländergrenze.
Jedes Jahr ziehen Hirten Mitte Juni mit drei- bis viertausend Schafen von den Dörfern Vernagt und Kurzras im Schnalstal über das Nieder- und das Hochjoch auf die Sommerweiden bei Vent im österreichischen Ötztal. Beim Schafübertrieb im Schnalstal überwinden Mensch und Tier in zwei Tagen bis zu 44 Kilometer, teilweise führt der Weg über Schneefelder und Felsrinnen.

Mitte September treten Schafe, Hirten und Hunde den deutlich weniger gefährlichen Rückweg an. Der erfolgreiche Almabtrieb wird mit einem Hirtenfest gefeiert.

Schafübertrieb im Juni

Schon Mitte Juni, wenn gerade die Almen jenseits des Alpenhauptkamms schon schneefrei geworden sind, beginnt für ein gutes Viertel der Schafe in Laas im Vinschgau der „lange Marsch“, bei dem über 44 km, 3.200 Höhenmeter im Aufstieg und 1.800 Meter im Abstieg zurückzulegen sind. Dem Weg der einstigen Entdecker des Schnalstals folgen nun die Schafe mit ihren Hirten und den Hunden.


Bei den Sammelplätzen in Kurzras sowie Vernagt wird noch einmal übernachtet, ehe es am nächsten Tag bei Tagesanbruch an die Übersteigung des Ötztaler Hauptkamms geht. Mühsam sind wieder viele Schneefelder und sowohl am Hochjoch als auch am Niederjoch zum Schluss steile Fels- und Eisrinnen zu überwinden. Jenseits sind die Hochtäler recht flach, aber dafür können Schneefall, Nebel und Sturm den Abstieg erschweren.

Vernagt (1.700 m) – Niederjoch (3.019 m) – Niedertalalm
Bis zu 2.200 Schafe und 300 Ziegen starten am frühen Morgen zwischen 3.00 Uhr und 6.30 Uhr in vier Gruppen in Vernagt und steigen durch das Tisental hinauf und erreichen in ca. 3 ½ Stunden die Similaunhütte am Niederjoch. Von dort zieht die Herde dann abwärts Richtung Niedertalalm, vorbei an der „Martin-Busch-Hütte“ (2051m). Nach ca. 3 Stunden ab der Similaunhütte ist die „Schäferhütte“ (2.134m) erreicht. Die Similaunhütte sowie die Martin Busch Hütte sind am Tag des Übertriebes noch nicht geöffnet.

SCHAFÜBERTRIEB 2024:
Samstag, 22. Juni 2024 in Vernagt

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Kurzras (2.011 m) – Hochjoch (2.856 m) - Rofenbergalm

Der erste Teil der ca.1.500 Schafe startet in Kurzras um ca. 5.00 Uhr morgens. In ca. 2 ½ Stunden erreichen die Schafe und Hirten dann das Hochjoch. Streckenlänge: ca. 5,3 km ab Kurzras. Nach kurzer Rast bei der „Schutzhütte Schöne Aussicht“ zieht die Herde dann abwärts Richtung Rofenberg Alm, vorbei am „Hochjoch Hospitz“ (2.413m). Für den Abstieg zur Rofenberg-Alm benötigt man weitere 2 Stunden. Die Schutzhütte Schöne Aussicht ist am Tag des Schafübertriebes geöffnet. Übernachtungsmöglichkeiten auf der Hochjoch Hospitz Hütte nur auf Anfrage.

sCHAFÜBERTRIEB 2024:
 Samstag, 15. Juni 2024 in Kurzras

Bei schlechten Witterungsverhältnissen sind Terminänderungen möglich!
Die Rückkehr der Schafe

Der Rückweg ist aufgrund der milderen klimatischen Bedingungen für Mensch und Tier zumeist viel einfacher zu bewältigen als die Überquerung des Alpenhauptkammes im Frühjahr, die eine gewaltige Herausforderung für Mensch und Tier darstellt.

Mitte September kommen die Schafe ins Schnalstal zurück – wie bereits seit Jahrhunderten.

ROFENBERGALM – HOCHJOCH (2.856 M) - KURZRAS (2.011 M)
Am frühen Morgen starten ca. 1.500 Schafe bei der Rofenberg-Alm im Venter-Tal (A). Von dort führt der Weg vorbei am Hochjoch Hospitz (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit), durch hochalpines Gelände (ungefährlich), hinauf bis zum Hochjoch bzw. der Schutzhütte Schöne Aussicht (2.845 m), welche ebenfalls Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit bietet. Dort trifft die Herde zwischen 11.00 und 12.00 Uhr ein. Nach einer kurzen Pause auf der Hütte geht es in gemütlichem Tempo abwärts, anfangs durch steiles, felsiges Gelände, dann flacher und zuletzt wieder steiler, bis nach Kurzras, wo die Herde zwischen 15.00 und 16.00 Uhr eintrifft.
Mit traditionellen Hirtenfesten werden die Schafherden und Hirten feierlich im Tal empfangen. Die Bergrettung Schnals sorgt für das leibliche Wohl mit traditionellen Gerichten, Trank und musikalischer Umrahmung.

RÜCKKEHR DER SCHAFE 2024: Sonntag, 08. September 2024

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NIEDERTALALM – NIEDERJOCH (3.019 M) – VERNAGT (1.700 M)
Bis zu 2.200 Schafe und 300 Ziegen ziehen am frühen Morgen von der „Niedertal-Alm“ im Venter Tal (A), vorbei an der Martin Busch Hütte (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit), durch hochalpines Gelände (ungefährlich) hinauf zum Niederjoch (3.019 m) bzw. zur Similaunhütte (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit), wo der erste Teil der Herde bereits gegen 9.00 Uhr eintrifft. Nun folgt der gefährlichste Teil des Schafabtriebs, vor allem dann, wenn schon etwas Schnee liegt oder der Weg bzw. einzelne Wegpassagen etwas vereist sind. Unterhalb der Hütte schlängelt sich der Zug abwärts auf einen nicht allzu breiten Weg durch steiles und felsiges Gelände (hinunter bis ca. 2.600 Meter). Dann wird es wieder etwas flacher und ungefährlicher. Nach einer Rast in der Mitte des Tisentales zieht die Herde abwärts nach Vernagt, wo sie um ca. 14.00 Uhr eintrifft. Schon von weitem sieht man eine nicht enden wollende Schlange von Schafen (ca. ½ Stunde).
Mit traditionellen Hirtenfesten werden die Schafherden und Hirten feierlich im Tal empfangen. Der Schafzuchtverein Schnals sorgt für das leibliche Wohl mit traditionellen Gerichten, Trank und musikalischer Umrahmung. 

RÜCKKEHR DER SCHAFE 2024: Samstag, 14. September 2024 Abgesagt

Bei schlechten Witterungsverhältnissen sind Terminänderungen möglich!
WILLY, DER SCHAFFLÜSTERER
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WILLY, DER SCHAFFLÜSTERER
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