Seit dem ausgehenden
19. Jahrhundert werden auf den Bergen Tirols
Herz-Jesu-Feuer als Zeichen der
Erneuerung des Herz-Jesu-Gelöbnisses von 1796 entzündet. Als französische Truppen unter Napoleon I. das Land Tirol bedrohten, traten die Tiroler Landstände 1796 in Bozen zusammen, um die Situation zu beraten. Der Stamser Abt Sebastian Stöckl regte dort an, das Land dem “Heiligsten Herzen Jesu” anzuvertrauen und so göttlichen Beistand zu erhalten. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen, die Landstände gelobten im Namen des Volkes, das Herz-Jesu-Fest jährlich feierlich zu begehen. Als Herz-Jesu-Tag wurde der 2. Freitag nach dem Fronleichnamsfest gewählt.
Diesen Bund mit dem Herzen Jesu erneuerte
Andreas Hofer mit seinen Schützen vor der Berg-Isel-Schlacht gegen die Franzosen und Bayern. Seitdem ist der Sonntag nach dem Herz-Jesu Freitag Tiroler Landesfeiertag, der mit
Prozessionen und Bergfeuern hochgehalten wird. Diese Bergfeuer waren in Kriegszeiten Leuchtzeichen für einen abgesprochenen Kampfbeginn, die an weit sichtbaren Punkten und Gipfeln aufflammten.
(Foto: Bernhard Aichner)
So werden heute noch in Südtirol am Herz-Jesu Sonntag im ganzen Land Herz-Jesu-Feuer entzündet. Sie gelten als
“lodernder Beweis” der Unauflösbarkeit des Gelöbnisses der Tiroler Landstände aus dem Jahre 1796. Die Feuer ordnet man häufig in Form von Herzen, Kreuzen oder den Zeichen Christi “INRI” oder “IHS” an, aber auch in Schriftzügen, die meist auf die Tiroler Einheit hinweisen. Dabei werden keine Mühen und Kosten gescheut, um auch auf den höchsten Gipfeln helle Feuer zu entflammen.