Es herbstelt schon sehr. Jetzt, wenn die Bäume ihre Blätter rot und gelb und gold färben, wenn es nachts wieder kühler wird und man gerne in der warmen Stube zusammensitzt, ist die Zeit gekommen, um die Ernte einzufahren. Hoffentlich war es ein gutes Jahr.
Jetzt ist auch die Zeit gekommen, um danke zu sagen. Nachdem ein Großteil der Ernte eingebracht ist, wird das
Erntedankfest abgehalten. In Südtirol ist das meist an einem Sonntag im Oktober.
Das Erntedankfest ist in der
Kirche bereits seit dem 3. Jahrhundert belegt. Heutzutage wird der Gottesdienst durch Vereine, wie der Südtiroler Bauernjugend, den Südtiroler Bäuerinnen und kirchlichen Vereinen, feierlich gestaltet. Zum Gottesdienst werden
gefüllte Körbe zum Segnen vor den Altar gebracht. Die Bäuerinnen füllen die Körbe mit frischem Obst, Gemüse, Brot und Ähren.
Wir Partschinser tragen zum Erntedankfest unser bestes Gewand. Bunt wie der Herbst sind die schönen
Trachten, die wir aus Tradition und mit Stolz präsentieren. Das Erntedankfest ist ein wichtiger Feiertag für das ganze Dorf. Die Partschinser Bäuerinnen und Bauern danken, wie bereits ihre Vorfahren, Gott für eine gute Ernte.
Im Anschluss an die Heilige Messe beenden wir das Erntedankfest mit einer
feierlichen Prozession. Alle ziehen im Gleichschritt mit der
Partschinser Musikkapelle und den
Schützen durchs Dorf. Starke Männer tragen dabei die sogenannte
Erntedankkrone (auf ein Holz- oder Drahtgestell werden Äpfel und Ähren gebunden) und Fahnen.
Auch zu Hause danken die Familien mit einem kurzen Tischgebet:
„Alle gute Gaben, alles was wir haben, kommt oh Gott von dir, wir danken dir dafür.“