„Drei gebouten!“
„Mir heibm!“
Nein, wir befinden uns gerade nicht auf einem Marktplatz, wo eifrig mit dem Händler gefeilscht wird. Und auch nicht bei einer Versteigerung. Hier wird gerade „gewattet“ was das Zeug hält. Es ist ein typischer Sonntagnachmittag bei Oma und Opa mit Kaffee und
Kuchen. Und natürlich – wie solls auch anders sein – mit Wattkarten.
Halten oder Gehen?
Das traditionelle Kartenspiel kann so ziemlich jeder Südtiroler spielen. Bereits Kinder lernen die Kunst des Wattens von ihren Eltern und Großeltern. Ein typisches Bild in vielen
Gasthäusern, auf den
Almen und bei den Südtirolern zu Hause sind vier Spieler mit je fünf Karten in der Hand. Beim Watten spielt man in Pärchen. Es wird gelacht und geflucht, geblufft und auch mal geschwindelt. Stundenlang. Neben einer guten Portion Glück muss man beim Watten vor allem strategisch spielen. Nicht selten wurde eine Runde mit guten Karten verloren…
Warum ist Watten so beliebt?
Ob es daran liegt, dass das Kartenspiel so gesellig ist, dass die Zeit wie im Fluge vergeht, oder letzten Endes am Gewinneifer… Tatsache ist: Wenn Sie Südtiroler wirklich kennenlernen wollten, dann müssen Sie mit ihnen eine Runde „wattnen“. Kleiner Tipp nebenbei: legen Sie sich niemals mit meinem Opa an. Bei dem hat niemand eine Chance!