Immer schon war die Natur eine der wichtigsten Quellen für die Menschen, was
Nahrung oder Heilung anbelangt und faszinierte auch mich von Klein auf. Diverse einst so wichtigen Praktiken geraten heute aber nach und nach in Vergessenheit. Viele Menschen wissen nicht mehr im Ansatz zu schätzen, wie
wertvoll die Natur ist und was man aus ihr für sich selbst
Gutes tun kann. So ging es auch mir, zumindest bis gestern, als ich die Möglichkeit hatte, am
Wild- und Heilkräuter-Workshop teilzunehmen.
Ich fand mich also am besagten Tag am Bahnhof Töll wieder, wo die Kräuterexpertin mich und die anderen Teilnehmer schon herzlich empfing. Wir saßen inmitten von
Pflanzen und Natur - ein kleiner Tisch, ein paar wenige Leute und herrliches Wetter- was gibt es Schöneres? Der Workshop an sich bestand aus
zwei Abschnitten. Zu allererst machten wir uns auf, zusammen mit der Kräuterexpertin
Anita Waldner, uns theoretisches Wissen anzueignen, weshalb denn überhaupt das Natürliche so wichtig für die Menschheit ist und schon immer war. Und eigentlich muss auch ich als normalerweise praxisliebende Person sagen, dass der theoretische Grundgedanke hinter dem allen äußerst spannend ist. Beispielsweise, dass die
Vogelmiere, umgangssprachlich auch gerne „Hühnerdarm“ genannt wird, da die Pflanze im Inneren wie eine Art „Darm“ aussieht.
Nach dem theoretischen Teil folgte der praktische. Ich bekam die Möglichkeit, mit Ölen zu arbeiten und die Techniken kennenzulernen, wie mit diesen im Nu aus Blüten ein schmackhafter Essig oder aus Kräutern eine wohltuende Salbe hergestellt werden kann, fast schon wie von Zauberhand. Uns Teilnehmern stand eine Vielfalt an Möglichkeiten bereit. Zuerst widmete ich mich einem
Holunderlikör, in einem zweiten Schritt war dann sogar eine
Salbe und ein Lippenbalsam dran – alles in Eigenarbeit und in kürzester Zeit. Simple Techniken für jedermann, ohne große Mühe überall möglich. Sicherlich nicht zu vergessen ist an dieser Stelle auch die ausgezeichnete
kulinarische Einlage, welche auf den Workshop im nahegelegenen Restaurant folgte und sich unter anderem mit den behandelten Kräutern auseinandersetzte.
Für mich war ein dieser Workshop extrem spannend und etwas komplett Neues - vor allem deshalb, weil ich selbst nie die Idee gehabt hätte, mich mit etwas derartigem eigenständig auseinanderzusetzen. Es war faszinierend, das Natürliche in allen seinen Facetten zu erleben – sehen, riechen, schmecken und fühlen. Einfach mal den
Ursprung unserer Medizin und Ernährung kennenzulernen.