Das österliche Brauchtum beginnt in Südtirol schon am
Palmsonntag, wenn
der letzte, der an diesem Morgen aufsteht,
zum "
Palmesel" gekürt wird.
In der Kirche werden
dann die sogenannten
Palmbesen oder Palmbüschel
geweiht. Das sind festlich geschmückte Stöcke, an denen
Weidenkätzchen, Olivenzweige, Frühlingsblumen, Bänder
und hübsch verzierte Ostereier baumeln.
Das Ganze soll
uns daran erinnern, wie die Leute in Jerusalem einst Jesus
gehuldigt haben. Und falls ein Gewitter aufzieht, werden
diese geweihten Zweige als eine Art
himmlischer Blitzableiter
in den heimischen Kamin geworfen, um Haus und Hof zu
beschützen.
Nur vier Tage später, am
Gründonnerstag, sind wir damit
beschäftigt, traditionell
Ostereier zu färben. Dann kommt
der
Karfreitag, wo strenge Fast angesagt ist. Aber die wahre
Freude steht vor der Tür: das Osterfest! Und das bringt
für die Kinder nicht nur bunte Eier, sondern auch süße
Überraschungen vom Osterhasen.
Zum Osterfest gehört auch eine weitere köstliche Tradition
namens "Geweihte". Dabei werden in der Kirche eine Menge
Leckereien, wie Osterbrot, Osterschinken, Meerrettich
(Kren) und prächtig verzierte Ostereier, gesegnet und
anschließend zuhause genüsslich verspeist.
Apropos Ostereier, die sind nicht nur zum Anschauen da.
Sie werden auch einem Härtetest unterzogen, bekannt als
"
Eierpecken". Wer hat das widerstandsfähigste Ei ausgewählt?
Hier geht's darum, Ei gegen Ei zu duellieren, erst mit
den spitzen Enden und dann mit den runden Seiten.
Es ist ein Kampf der Eier! Und das Osterfest in Südtirol
wäre nicht vollständig ohne die traditionellen
Osterkonzerte
der Musikkapellen und viele weitere
frühlingshafte
Veranstaltungen.