Dem Studienabschluss in Innsbruck folgt der MBA der Business School Zürich. Sie geben Vorlesungen am Campus Conegliano Veneto der Universität Padua, Reisen rund um den Globus sind eine Selbstverständlichkeit. Welche Schritte waren für den Aufbau des Festivals und seinen steigenden Erfolg unabdingbar?
Die beste Entscheidung war bei der Gemeinde Meran zu kündigen. Erst dieser Schritt bot mir die Freiheit und die Zeit, von fünf Leben auf zwei Leben zurück zu schalten. Das Studium der Politikwissenschaft lieferte die optimale Grundlage und durch das Studium bei der Business School in Zürich konnte ich finanzielle Grundlagen besser verstehen und verwalten. Unabdingbar war der Glaube und die moralische Unterstützung der Meraner und Südtiroler Hoteliers und Gastronomen, aber auch jener der Kurverwaltung Meran und aller Weinbaubetriebe, national und international.
Ihr Team ist seit seinen Anfängen enorm gewachsen. Wie setzt es sich heute zusammen?
Heute besteht das Team der Gourmet’s International, außer meiner Person als Alleinverwalter und CEO, aus sechs Vollzeitmitarbeitern und fünf selbständigen Mitarbeitern. Im Zeitraum des WineFestivals wird für ca. sechs Monate, ab Juni jeden Jahres, das Team auf weitere vier bis fünf Mitarbeiter aufgestockt. Hinzu kommen die Wein- und Kulinarik Verkostungskommissionen, die WineHunter Scouts, insgesamt 14 Kommissionen in ganz Italien mit mindestens drei Mitgliedern pro Kommission. Das sind weitere 42 Personen, die im ersten Halbjahr die Selektion machen. Die gesamte Promotion im Ausland wird zusätzlich von derzeit 17 WineHunter Ambassadors gewährleistet. Diese decken alle Kontinente der Welt ab. Außerdem habe ich 2012 die WH Academy (WineHunter Academy) gegründet. Es werden etliche Aus- und Fortbildungskurse durch den Europäischen Sozialfonds organisiert. In der WH Academy, dessen Direktor ich bin, arbeiten selbständig im Schnitt zehn Personen – zuzüglich der über 15-20 Dozentinnen und Dozenten.
Welchen weiteren Traum rund um das WineFestival möchten Sie verwirklichen?
Meinen großen Traum, das Meran WineFestival zu eines der begehrtesten und renommiertesten Wein- und Kulinarikevents Italiens und weit darüber hinaus zu machen, habe ich erreicht. Als Meraner promote ich bei meinen verschiedensten Präsentationen in In- und Auslandreisen, in Städten wie Rom, Neapel, Catania, aber auch in New York, Chicago, Tokio und Guangzhou in erster Linie die Stadt Meran und das Meran WineFestival. Ein, Traum, der in diesem Jahr in Erfüllung ging, ist das Credo in die 8000-jährige Geschichte und Kultur des Weines, hauptsächlich im Ausbau der Weine in Amphoren, also in Tongefäßen. In diesem Bereich bin ich wohl der erste und derzeit Einzige, der an eine Rückkehr der Vergangenheit für die Zukunft des Weines glaubt und sich hierfür aktiv engagiert. Seit über 15 Jahren schwebt mir noch etwas vor: Ich würde gerne in Meran ein internationales Weinwirtschaftsforum nach dem Muster des Wirtschaftsforum von Davos organisieren. Meran und Südtirol haben die optimalen Voraussetzungen für ein hochkarätiges Wirtschafts- und Politikforum und damit die Möglichkeit, innerhalb der Weinbranche die Stadt Meran tatsächlich zum Nabel der Welt zu machen.