Wir starteten unsere Tour gemeinsam mit der Natur- und Landschaftsliebhaberin Heidi beim Kirchplatz im Dorfzentrum, wo sie uns einen kurzen Überblick gab und erklärte was uns heute alles erwarten würde.
Die erste Info-Stele befand sich direkt am Kirchplatz - die Pazeide, ein übergroßes und uraltes Wein- und Messgefäß. Heidi erklärte daraufhin ihren Verwendungszweck und erzählte einige historische Anekdoten dazu. Von dort ging es über die Innerhoferstraße und anschließend links weiter auf dem St. Felix-Weg. Entlang des Weges gab es immer wieder Info-Stelen mit Texten zur
WeinKulturgeschichte, welche von übergroßen Gegenständen aus dem Weinanbau begleitet wurden, wie beispielsweise einen Reber oder einen Moster. Nach kurzem Innehalten setzten wir unsere Weinwanderung auf der wenig befahrenen Dorfstraße über die Pattis-Str. und die Mitterterzerstr. fort. Der ca.
4 km lange Rundweg führt vorbei an den örtlichen
Brennereien, zahlreichen
Weinhöfen der Freien Weinbauern bis hin zur
Kellereigenossenschaft im Ort. Einmalige Ausblicke auf die Anbaugebiete des Meraner Landes erstreckten sich vor uns! Dieser Anblick, lässt das Herz eines jeden Weinliebhabers höher schlagen!
Heidi erklärte, dass die Freien Weinbauern immer abwechselnd
hofeigene Führungen mit Produktverkostungen anbieten. Klingt sehr spannend und interessant, das habe ich mir schon für den nächsten Marling Urlaub notiert! Nach einer ca. 1 1/2 stündigen Rundwanderung schlossen wir mit dem eigentlichem Highlight der Wanderung ab: eine
Weinkellerführung und Verkostung mit dem Kellermeister höchstpersönlich. Was für ein Erlebnis! Begleitet wurde die Verkostung von einem typischen Südtiroler Marendbrettl und frischem Paarlbrot. Ein echter Gaumenschmaus! Nach einem wirklich sehr gelungenem Weinerlebnis in Marling kehrten wir zum Ausgangspunkt zurück und verbrachten noch einen gemütlichen Nachmittag mit den Kindern am Pool.
Nun sitze ich hier vor meinem Tagebuch unter freiem Himmel, die Abendsonne im Nacken und ein gutes Glas Marlinger Rotwein in der Hand. Ich lass den Tag revue passieren und erinnere mich noch einmal an des Weinliebhabers wichtigstes Credo, frei nach Goethe:
„Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken.“ Schmunzelnd lehnte ich mich in den Stuhl zurück und dachte mir, wie recht Goethe doch hatte.