Der „Keschtnriggl“ ist ein aus Kastanienholz geflochtenes Gerät, das man im Burggrafenamt seit Jahrhunderten zum Schälen der gebratenen Kastanien verwendet. Dabei mag es wohl kein Zufall sein, dass es gerade die behäbigen Weinbauern rund um Meran waren, die dieses Hilfsmittel erfanden, um sich die Finger nicht schmutzig machen zu müssen.
Besonders tief verwurzelt ist die Edelkastanie im südlichen Winkel des Burggrafenamtes, in Lana und auf dem darüber gelegenen Mittelgebirge von Ackpfeif, Rateis, Völlan, Naraun, Tisens, Prissian und Grissian. Bereits 1558 wurde die edle Frucht im Tiroler Landesreim erwähnt und ist seit jeher für die „beschtn Keschtn“ bekannt. So mag es nicht verwundern, dass es in Lana war, wo 1992 mit einer vielbesuchten Kastanientagung ein wichtiger Beitrag zur Rettung der Edelkastanie gestartet wurde.
Seit 1998 finden jedes Jahr im Spätherbst die Kastanientage statt, deren Name „Keschtnriggl“ die Exklusivität der Südtiroler Kastanienkultur wiederspiegelt. Die Kastanientage sind kein mit viel Geld inszenierter Event. Vielmehr bemühen sich Landwirte, Forstbehörde und zahlreihe örtliche Vereine, den zahlreichen Besuchern ein lebendiges und authentisches Bild von dem zu vermitteln, was die Edelkastanie für diese Landschaft und ihre Bewohner seit vielen Jahrhunderten bedeutet. Höhepunkte der Kastanientage sind die Kastanienfeste in Völlan und Tisens, welche stets sehr gut besucht sind. Auch die Gastronomie wartet in den Spätherbstwochen mit erlesenen Kastanienspezialitäten auf.