Die Lazinser Alm
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Die Lazinser Alm

Im Winter-Wunderland

Für den Weg zur Lazins-Alm ist es ratsam, sich etwas Zeit einzuplanen: Ungefähr eine Autostunde von Meran entfernt liegt Pfelders, ein Ort, der dank seines sanften Mobilitätskonzeptes nahezu autofrei ist. Das Auto wird also am Dorfrand abgestellt, dann geht es gut eine Stunde zu Fuß weiter. Der Aufstieg lohnt sich: Die Lazins-Alm liegt auf 1.860 Metern, eingebettet in eine malerische Landschaft und umgeben von einer Stille, die höchstens vom Rauschen des Windes durchbrochen wird.

Um die Schönheit ihres Plätzchens wissen Elisabeth Heel und Michl Raich. Ende 2019 wurde die Almhütte aus dem Jahr 1882 restauriert und seitdem leben die beiden hier, zusammen mit ihren vier Töchtern Lara (10), Heidi (7), Vreni (3) und Sindi (2), den Kühen (nur im Sommer), 60 einheimischen Ziegen, zwei Eseln, zwei Katzen und einem Hund. Den Tieren fehlt es hier an nichts, aber die Kinder müssen zur Schule gehen. Im Winter, wenn der Forstweg zugeschneit ist, fahren Vater oder Mutter die beiden größeren Mädchen mit dem Raupenfahrzeug zur Grundschule von Pfelders.
Winterlandschaft, soweit das Auge reicht.
„Der Tag beginnt mit der Stallarbeit. Im Sommer müssen wir die Kühe melken, weil wir die Milch zu Butter, Ricotta und Graukäse verarbeiten. Im Winter kümmern wir uns um die Ziegen und dann geht es in die Küche, denn die ersten Wanderer, Langläufer und Skitourengeher kommen schon vor Mittag. Egal ob Sommer oder Winter, die Arbeit geht uns hier nie aus. Zum Glück helfen meine Schwiegereltern mit und Claudia, das Kindermädchen. Allein würde wir es nie schaffen, uns um das Restaurant, das Vieh und die Familie zu kümmern“, erzählt Elisabeth.

Die Almhütte aus Stein und Holz bildet einen reizvollen Kontrast zum Weiß der Landschaft. Aber es ist nicht allein die idyllische Umgebung, die die Familie dazu bewogen hat, in die Einsamkeit zu ziehen: „Michl und ich hatten diese Idee schon seit Jahren. Am Anfang hatten wir natürlich unsere Schwierigkeiten, uns an das Leben hier zu gewöhnen, aber jetzt würden wir nicht mehr tauschen. Auch den Mädchen gefällt es hier, die Natur ist ihr Spielplatz.“ Elisabeth beginnt, Rote-Bete-Knödel zu formen. Aus der Küche strömen köstliche Düfte und eine wohlige Wärme, die dem Körper und der Seele guttun. In der Ferne einige Wanderer, die sich ihren Weg durch den Schnee bahnen: Bald bekommt die Lazins-Alm Besuch.