Die alte Steinbrücke im Zentrum von Prissian, im Dialekt "Stuanbogen", also Steinbogen genannt zählt zu den schönsten Baudenkmälern des Tisner Mittelgebirges. 1308 erstmals urkundlich erwähnt (in Prissiano super Tisens apud pontem) überspannt sie den Prissianerbach und verbindet so die beiden Ortshälften von Prissian. Die Bedeutung der Brücke liegt vor allem auch darin, dass auch heute noch über sie die wichtigste Verkehrroute von Nals nach Tisens verläuft. So wurde auch stets für ihre Erhaltung Sorge getragen. Im Gemeindebrief von 1364 steht deshalb geschrieben, dass die herrn von Werburg und die herrn von Kazenzungen albeg der pruggn pfleger sollsen sein da zu Prissian; wenn die nit guet wäre, so sollens den zween dorfmaistern zuesprechen zu Tisens und Prissan, dasmit das die pruggn bleibe in gueter pflicht, damit das iedermann versorgt sei. Das heißt also, dass die Herren von Wehrburg und die Herren von der Katzenzunge verpflichtet waren, für die Instandhaltung der Brücke zu sorgen. Notfalls sollten die zwei Dorfmeister, also eine Art Bürgermeister, für den guten Zustand der Brücke Sorge tragen. Sollten diese es nicht schaffen - so geht der Text weiter - sollte ihnen geholfen werden. Spätestens 1591 war die Brücke mit einem Dach versehen, da damals beschlossen wurde, hier die Feuerwehrleitern undter Dachung aufzubewahren. Noch heute besteht die Brücke aus einem weit gespannten Borgen mit gemauerter Brüstung, die von Pfeilern unterbrochen wird. Das Holzdach musste in der Zwischenzeit mehrfach erneuert und in den letzten Jahren erhöht werden, um auch höheren Fahrzeugen ein Durchkommen zu ermöglichen. Dennoch ist die Durchfahrt für Fahrzeuge von mehr als 3 m Höhe und 12 m Länge verboten.
Im Oktober 2021 wurde die Brücke unter Denkmalschutz gestellt, damit dieses wunderbare historische Wahrzeichen auf für künftige Generationen erhalten werden solle, wie die für Denkmalpflege zuständige Landesrätin bei der Unterschutzstellung feststellte.