L´Armadio.Die Schande - Zona Operativa Alpenvorland
Regie: Flora Sarrubbo Ausstattung: Christina Khuen Sounddesign: Joe Chiericati Lightdesign: Lucas dal Tos
L’Armadio . Die Schande entsteht aus einer vertieften Recherche über die Akten zum Prozess gegen Mischa Seifert, dem sogenannten „Henker von Bozen“, in der Militärstaatsanwaltschaft von Verona. Es beginnt mit einem Schrank als Ort der Verschleierung, dem sogenannten Schrank der Schande, welcher 1994 im römischen Palazzo Cesi, Sitz der Militärstaatsanwaltschaft, gefunden und geöffnet wurde und in welchem sämtliche, in 695 Akten dokumentierte Schandtaten seit 1960 „provisorisch archiviert“ worden waren. 1998 wurde diese 30-Jahre lange Verschleierung vom Rat der Militärstaatsanwaltschaft als völlig illegitim erklärt. L'Armadio . Die Schande bringt ein Kaleidoskop von Figuren und Ereignissen auf die Bühne, die sich um das Durchgangslager der Reschenstraße in Bozen drehen. Reale Personen und fiktive Symbolfiguren bewegen sich zwischen historischen Fakten und deren nachträglicher Aufarbeitung, streifen große Geschichte und persönliche Schicksale, zwischen Verschweigen der Erinnerung und Rekonstruktion der Vergangenheit. Die Erzählebenen laufen alle auf das Jahr 2000 zu, auf den Prozess gegen Mischa Seifert, den so genannten "Henker von Bozen"; ein Prozess, der nicht gezeigt wird, aber dennoch zu einem kathartischen Akt wird, der die Vergangenheit juridisch aufarbeitet und zum Vorwand wird, um über eine notwendige gemeinsame Zukunftsgestaltung nachzudenken. Ein Theaterstück, das auch ein Dokument ist, eine von der Dramaturgin und Regisseurin Flora Sarrubbo verfasste Uraufführung, die die Geschichte des so genannten "Schrankes der Schande" und die Wechselfälle des Bozner Lagers und des Seifert-Prozesses auch durch rigorose Archivrecherchen rekonstruiert.
Eine zweisprachige Produktion in Zusammenarbeit mit Controtempo Teatro www.controtempoteatro.com.
Eine Eintrittskarte kostet € 15,00, ermäßigt für Schüler*innen und Student*innen € 10,00. www.tida.it/de/karten-reservieren