Gelbe, süße Nussfrüchte
Angefangen hat alles vor 16 Jahren auf dem Hof, den Laimer 1997 von seinem Vater übernommen hat. Damals betrieb er noch mit seinen Eltern einen Buschenschank und jedes Jahr zur Törggelezeit brauchte es Kastanien. So kam er auf die Idee, auf dem Hang hinter dem Haus seine eigenen Kastanienbäume zu pflanzen. Das Törggelen ist ein alter Südtiroler Brauch – ein Abend mit Freunden, Südtiroler Köstlichkeiten wie Gerstensuppe, Schlutzkrapfen oder Knödel, dazu ein guter neuer Wein und als krönender Abschluss frisch gebratene Kastanien. Der Name kommt von „Torggl“, wie die Weinpresse in Südtirol genannt wird. Früher zog man nach der Weinlese von Torggl zu Torggl; daraus entwickelte sich das Törggelen.
Laimer wollte dieses Stück Südtiroler Kultur erhalten. Mit der Zeit wuchs seine Leidenschaft für die imposanten Laubbäume immer mehr. Einen Teil seiner Bäume, insgesamt drei verschiedene Sorten, verkauft er heute in ganz Südtirol und darüber hinaus nach Deutschland oder Österreich.
Sein Liebling ist die „Südtiroler Gelbe“, wie er sie nennt. „Eine Sorte mit schönen, hellbraunen, süßen und großen Kastanien.
Solche, die hier im Herbst gebraten werden.“ Dann wachsen hier noch die französisch-japanische Kreuzung „Bouche de Betizac“ und die Sorte H2, die Laimer selbst gezüchtet hat. Ein reiner Befruchter. „Damit ein Kastanienbaum Früchte trägt, müssen mindestens zwei verschiedene Kastaniensorten nebeneinander stehen“, erklärt Laimer, der alle Geheimnisse der Kastanie bestens kennt. Schließlich pflanzt er pro Jahr rund 5.000 Bäume für die Baumschule und erntet für den Verkauf pro Saison rund 4.000 Kilogramm Kastanien.